Die Ost-West-Ausrichtung – Besser als gedacht
In diesem Beitrag möchte ich gerne auf ein paar Details meiner Anlage eingehen.
Mein Balkonkraftwerk wurde mit einem Flachdachträgersystem auf meinem Garagendach montiert.
Durch das Flachdachträgersystem ließ sich die Ost-West-Ausrichtung gut realisieren. Die Module haben einen Neigungswinkel von 10 Grad. Der von mir gewählte Standort hat keine Verschattung durch Bäume, Häuser, Bauwerke oder andere Gegenstände.
Durch den Tagesverlauf der Sonne von Osten nach Westen lassen sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Erträge erfassen.
Das Balkonkraftwerk ist seit Juli 2021 in Betrieb und bislang bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Hier ein Beispiel vom 20.07.2021:
Es lässt sich erkennen, dass bereits morgens gegen 6:00Uhr die Produktion des Sonnenstroms beginnt und die Tagesproduktion erst gegen 21:00Uhr beendet bzw. nicht mehr messbar ist.
Bislang mach die Anlage den Eindruck, als würde die Ost-West-Ausrichtung gegenüber einer reinen Süd-Ausrichtung einen besseren Ertrag bringen.
Noch habe ich keinen Vergleich, da ein Umbau der Anlage aufgrund der Datenerfassung für meine Masterarbeit aktuell nicht möglich ist.
Ich habe allerdings auf der Webseite der Sonnstrom GmbH eine interessante Grafik gefunden, die meine Vermutung noch etwas unterstreicht.
Während bei einer reinen Süd- bzw. Ost-Ausrichtung die Produktion des Sonnenstroms erst später am Tag einsetzt, produziert das Balkonkraftwerk mit Ost-West-Ausrichtung bereits in den frühen Morgenstunden Sonnenstrom.
Der Kurvenverlauf der Ost-West-Ausrichtung ist deutlich flacher, es gibt also keine großen Spitzenwerte am Morgen oder zur Mittagszeit, wie es bei Ost- bzw. Süd-Ausrichtung der Fall wäre.
In meiner Kurve vom 20.07.2021 sieht man, dass auch mein Balkonkraftwerk zur Mittagszeit die höchsten Erträge bringt.
Zwischen 10:30Uhr und 16:15Uhr liegt mein Ertrag durchgängig über 400 Watt.
Erst nach 18:00Uhr sinkt der Ertrag unter 300 Watt, bis er dann nach 21:00Uhr unter 30 Watt fällt.
Wie du siehst, ist die Ost-West-Ausrichtung in meinem Fall die beste Wahl.
Da mein Grundverbrauch des Hauses zwischen 350-450 Watt liegt, produziere ich mittags zwar einen kleinen Überschuss, aber bis jetzt habe ich nur sehr selten meinen Sonnenstrom an das Stromnetz verschenkt, da ich versuche, den Überschuss direkt durch zusätzliche Verbraucher, wie Spülmaschine, Waschmaschine oder Trockner gezielt zu nutzen.
Dies ist also der Beitrag für diese Woche. Ich würde mich freuen, wenn du auf meinem Youtube Kanal vorbeischaust.
Du kannst gerne deine Fragen in die Kommentare unter den Videos, auf Facebook oder Instagram schreiben.
Vielen Dank, dass du meinen Beitrag gelesen hast.
Bis zum nächsten Beitrag.
Michael
Die Videos zu findest du hier, auf meinem Youtube-Kanal.
Hallo Michael,
habe dich gerade auf YouTube entdeckt 🙂
Ich möchte dich gerne was fragen. Ende des Jahres erhalte ich eine 9 kWp PV-Anlage auf dem nach Süden gerichteten Hausdach. Standort ist nahe Bremen.
Da unser Stromverbrauch morgens und abends am höchsten ist, erhalte ich demnächst ein Balkonkraftwerk auf meinem Carport Dach, welches ich nach Ost und West ausrichten möchte, um bereits morgens und auch noch abends so viel Sonnenenergie wie möglich einfangen zu können. Da die Sonnenstrahlen nach Möglichkeit ja senkrecht auf die Module fallen sollen, ist doch eine steile Neigung der Module sinnvoll, oder?
Ein theoretisches Beispiel: Die Sonne steht 20° am Himmel, so müsste der optimale Neigungswinkel des Moduls doch 70° (180°-20°-90°) sein, oder?
Ich habe nämlich Folgendes aus einer Homepage gelesen, was mich total verwirrt:
“Morgens (Osten) und abends (Westen) steht die Sonne tiefer am Himmel, dementsprechend sollten auch die PV-Module flacher geneigt sein. Neigungen von 0° bis 30° sind hier optimal.”
Diese Aussage ist doch nicht richtig, oder?
Meine Module werde ich wohl mit 30° Neigung ausrichten. Mehr als 30° möchte ich nicht nehmen wegen den Windlasten.
Auf eine Antwort von dir würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank und schöne Grüße
Andreas