MARSTEK Venus D – PV und AC gekoppeltes Energiespeichersystem
In diesem Beitrag stelle ich dir den MARSTEK Venus D ausführlich vor – einen modularen Speicher, der viele Wünsche erfüllt, die ich in meinen bisherigen Tests an MARSTEK‑Speicherlösungen hatte.
Der MARSTEK Venus D ist eine Speicherlösung die sowohl mit PV-Modulen geladen und über die normale Schuko-Steckdose geladen und entladen werden kann.
Das ist ideal für Nutzer mit flexiblen Stromtarifen, älteren PV-Anlagen ohne Speicher oder Balkonkraftwerken ohne Speicher.
Der MARSTEK Venus D kann auch ohne PV-Module genutzt werden. Durch die Kopplung über das Stromnetz kann der Speicher an jedem Ort in deinem Haus aufgestellt werden. Auch wenn eine vorhandene PV-Anlage und der MARSTEK Venus D zwei unterschiedliche Phasen deines Stromnetzes nutzen, wird dein saldierender Stromzähler alles richtig zählen.
Der Lieferumfang
Der MARSTEK Venus D besteht aus zwei zentralen Komponenten:
Haupteinheit mit integriertem bidirektionalem Wechselrichter
Akkublock(e) mit jeweils 2,56 kWh Kapazität
Lieferumfang Haupteinheit
MARSTEK Venus D
AC‑Anschlussleitung (leider nicht mehr mit BC01)
Verschlusskappe für den untersten Akkublock
MC4‑Werkzeug
Packliste inkl. 10‑Jahres‑Garantiehinweis
QR‑Code zur Online‑Bedienungsanleitung
Warnkarte zur maximalen PV‑Eingangsspannung von 60 V
Lieferumfang Akkublock
Akkublock mit 2,56 kWh
Packliste inkl. Garantie‑ und Anleitungsinformationen
Technische Daten und Anschlüsse
Auf der Vorderseite des MARSTEK Venus D befinden sich die LED-Anzeigen, die uns Informationen über den Netzstatus, den Status der Backup‑Steckdose, den Lade-/Entlade-Status und den Ladestand (SoC + Lade/Entladerichtung), den PV‑Status und den WLAN‑Status geben.
Auf der rechten Seite des Venus D befinden sich 4 PV-Eingänge, jeder von Ihnen hat einen eigenen MPP-Tracker mit einem Wirkungsgrad von 99,8 %*.
*Herstellerangabe
Auf der linken Seite befindet sich die Backup-Steckdose (max. 2,2kW) und die AC-Anschlussbuchse (kein BC01 mehr).
Durch eigene Recherche bin ich auf den Hersteller der „neuen“ Steckverbindung gestoßen. Leider gibt es derzeit keine deutsche Bezugsquelle. Sollte ich eine finden, werde ich sie HIER verlinken.
Auf der Unterseite des MARSTEK Venus D befindet sich die Schnittstelle für die Speichererweiterung sowie eine RS-485 Schnittstelle und eine LAN-Anschluss.
Der MARSTEK Venus D ist ein Modulares Speicherkonzept. Es kann mit bis zu 6 Akkublöcken auf eine Gesamtkapazität von 15,36kWh erweitert werden.
Es sind LiFePO₄ Zellen verbaut. Durch die spezielle Zellchemie sind nicht nur mehr als 6.000 Ladezyklen* möglich, es ist auch möglich den MARSTEK Venus D im Temperaturbereich von −20 °C bis +60 °C* zu betreiben. Es wird daher keine Akku-Heizung benötigt*.
*Herstellerangabe
Auch wenn der MARSTEK Venus D mit der IP-Schutzart – IP65 – draußen aufgestellt werden darf, solltest du darauf achten ihn nicht in der prallen Sonne aufzustellen.
Montage – Schritt für Schritt
Wichtig: PV-Eingangswerte strikt einhalten: 12–60 V pro Tracker, max. 32 A. Höhere Spannungen und Ströme können das Gerät beschädigen. (siehe technische Daten)
Standort wählen: Ebener, tragfähiger Untergrund (z. B. Terrasse, Balkon, Garagendach, in der Garage, ggf. im Keller). Wiese/Kiesflächen sind suboptimal, da hier die Füße einsinken können und der Speicher so im Wasser stehen könnte.
Verschlusskappe an unterster Einheit anbringen . Am besten den Speicher auf den Kopf drehen. Unbedingt eine Unterlage (Decke/Styropor) verwenden, um Kratzer zu vermeiden.
Vor dem Stapeln – Schutzkappen an den „Stack-Ports“ entfernen, Zusatzakkus aufeinander setzen, zuletzt Haupteinheit MARSTEK Venus D oben aufsetzen.
PV-Module anschließen – MC4-Stopfen entfernen, Module einzeln verbinden (um Fehlerquote zu minimieren).
AC anschließen: GRID-Port → AC-Kabel einrasten lassen (hörbarer Klick) → Schuko in die Steckdose.
Erststart: Gerät startet i. d. R. automatisch bei PV-Erzeugung.
MARSTEK App-Einrichtung
App laden (iOS/Android), Bluetooth + WLAN erlauben.
- Account anlegen und NEUES sicheres Passwort wählen.
Gerät hinzufügen: Bluetooth-Suche wählen (empfohlen). Seriennummer wird zur Kopplung abgefragt (Scan oder manuell)
- Danach einen Gerätenamen vergeben
WLAN verbinden: 2,4 GHz nutzen (5 GHz W-LAN wird nicht unterstützt).
- Maximale Eingangsspannung an den PV-Anschlüssen beträgt max. 60V – Warnhinweise beachten!
- Smartmeter verbinden. Es können Smartmeter von MARSTEK, Shelly (z.B. Shelly Pro 3EM) oder everHome (EcoTracker) verwendet werden.
- Betriebsmodus auswählen – Eigenverbrauch, KI-Optimiert oder Manuell
- Foto oder PDF der Rechnung hochladen um das MARSTEK Gerät zu aktivieren.
Firmware-Update: Währenddessen in App bleiben, Display aktiv lassen. (Bei mir hat das Update ca. 270 Sekunden gedauert)
❶ Vergebener Name und Verbindungsstatus
❷ Einstellungen
❸ Live-Werte: PV-Leistung je Eingang
❹ Ausgangleistung der Backup-Steckdose
❺ Leistungswerte Netz – Eingabe = Akku wird aus dem AC-Netz geladen, Ausgang = Akku wird in das AC-Netz entladen
❻ Akkustand in % und kWh, Anzahl erkannter Zusatzakkus
❼ Auswahl des „Arbeitsmodus“
❽ Zeitfenster auswählen (Start und Ende der Einspeisung in die Steckdose) ❾ Lade-/Entladeleistung auswählen
❿ Wochentag auswählen (Ausgewählte Tage sind „Türkis“ dargestellt) WICHTIG: „Bestätigen“ auswählen um die Einstellungen zu speichern! Zeitraum muss aktiviert werden, siehe Bild unten.
Im „Automodus“ können Smartmeter verwendet werden um die Ausgangsleistung automatisch zu regeln.
Unterstützte Smartmeter:
*Links sind Affiliate-Links
Manueller Modus: Zeitpläne definieren (Zeitfenster + gewünschte Eingangs- bzw. Ausgangsleistung).
Eigenverbrauchsmodus bzw. Automodus (empfohlen bei Smart-Meter): Lastgeregelte Einspeisung bzw. Überschuss Aufladung mit Shelly Pro 3EM, Shelly EM Gen3 oder Eco Tracker. Nach Konfiguration werden Messwerte direkt angezeigt.
- KI‑Optimiert – Für flexible Stromtarife
Einstellungen
❶ W-LAN Konfiguration
❷ Festlegung deines Strompreises
❸ Auswahl des Arbeitsmodus – Eigenverbrauch, KI-Optimiert, Manuell
❹ Aktivieren und Deaktivieren der Backup-Steckdose
❺ Überschusseinspeisung aktivieren (Wenn deaktiviert, stoppt die Einspeisung wenn der Akku voll ist und keine Ausgangsleistung im Manuellen Modus bzw. Automatikmodus gefordert wird.)
❻ Konfiguration der maximalen Ausgangsleistung ins Netz (bei Balkonkraftwerken maximal 800W)
❼ Lokale API-Einstellungen – API-Konfiguration kann hier eingesehen werden
❽ Aufrufen der Statistiken (Jetzt, Heute, Monat, Jahr)
❾ MARSTEK-Gerät mit einem anderen MARSTEK-User teilen (Achtung: Bei „Steuerbar“ erhält der andere User vollen Zugriff auf dein Gerät). Hilfe und Feedback – Bedienungsanleitungen und direkter Kontakt zum MARSTEK Support-Team
❿ Werkseinstellungen laden – (Neustart mit „Daten behalten“ möglich)
Über den Bereich „Hilfe und Feedback“ kann direkt Kontakt zum MARSTEK-Support-Team aufgenommen werden.
Hier wird dir geholfen, sofern du dein Produkt beim autorisierten Händler erworben hast.
Mein Test des MARSTEK Venus D
Das Laden und Entladen funktionierte im Test meistens problemlos. Wenn es Probleme mit der PV-Produktion gab, konnten diese mit einem kurzen Neustart behoben.
Der Betrieb ohne PV-Module hat bei mir reibungslos funktioniert. Es sollte aber unbedingt ein Smartmeter verwendet werden, da diese Anwendung des MARSTEK Venus D nur im „Eigenverbrauchsmodus“ Sinn macht.
Während meines Tests habe ich auch die Backup-Steckdose ausgiebig getestet. Ein Heizlüfter (ca. 1.500W) lässt sich ohne Probleme betreiben. Und wenn der Stromausfall mal länger dauert, kann auch ein Elektroauto (ca. 1.800W) mit einen ICCB (Ladeziegel) geladen werden.
In meinem Test erwärmte sich der MARSTEK Venus D nicht über 40°C.
Derzeit teste ich eine Wärmebildkamera, wenn du das Testergebnis nicht verpassen möchtest, schau am besten regelmäßig vorbei.
Anschaffungspreis laut Hersteller
UVP Venus D inkl. 1 Akkublock: 1.198 €
Zusätzlicher Akkublock (2,56 kWh): ca. 600 €
Marktstart: Ende Oktober / Anfang November 2025
Achtung beim Kauf: Haupteinheit und Akkublocke werden teilweise separat angeboten.
Mein Fazit
- Sehr einfacher Aufbau und Einrichtung in der MARSTEK APP
- Besonders geeignet für Besitzer einer PV-Anlage ohne Speicher
- Auch für „Einsteiger“ geeignet, die noch kein Balkonkraftwerk besitzen.
- Robustes Gehäuse aus Metall – mit seitlichen Tragegriffen
- Stapelbar – Gesamtkapazität bis zu 15,36kWh möglich (max. 6 Akkublöcke)
- Schutzart IP65 – Aufstellung im Freien möglich. Pralle Sonne vermeiden.
- Erwärmung des Gerätes im Normalbereich auch bei hohen Lasten an der Backup-Steckdose
- Flexible Einsatzmöglichkeit – Balkonkraftwerk, PV-Speicher für vorhandene PV-Anlagen oder als AC-Speicher für flexible Stromtarife
- Bei einem Defekt der Haupteinheit muss kein schwerer Akku versendet werden.
- offenen API Schnittstellen vorhanden – die Dokumentation der Schnittstellen über die App abrufbar.
- AC-Anschlussbuchse hat einen Spezialstecker, der in Deutschland nirgendwo einzeln erworben werden kann.
- Acrylglasscheibe an einem Gerät, dass ggf. dauerhaft draußen steht, sieht nach einiger Zeit nicht mehr schön aus
- Kein Display am Gerät
- Einrichtung nur mit Smartphone oder Tablet möglich.
- Keine Einrichtung bzw. Aktivierung ohne Foto oder PDF der Rechnung möglich. Nicht jeder Kunde weiß wie das funktioniert.
- Kein Datenexport z.B. als CSV-Datei möglich.
- Keine Weboberfläche, daher nur für Kunden mit Smartphone nutzbar.
Icons stammen von Icons8 (Link).
Icons stammen von Icons8 (Link).
Transparenzhinweis: Der MARSTEK Venus D wurde mir von Zinnzgreen (Alsdorf) als Testgerät vorübergehend bereitgestellt. Es gab keine Vorgaben zur inhaltlichen Bewertung. Dieser Beitrag spiegelt dennoch meine ehrliche, unabhängige Meinung wider.