MARSTEK B2500-D bzw. MARSTEK Saturn B2500
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir eine Speicherlösung von MARSTEK für bestehendes Balkonkraftwerke vorstellen.
Dieser Speicher (Akku) lässt sich mit 99% aller Balkonkraftwerke nutzen, da er zwischen Solarmodule uns Wechselrichter geschaltet wird. Mehr dazu im Blogbeitrag.
Wie bei den anderen vorgestellten Speichern (MARSTEK Jupiter C) auch, hat der MARSTEK B2500 (bzw. MARSTEK Saturn B2500) auch ein stolzes Gewicht. Mit seinen ca. 20kg ist er allerdings auch alleine noch händelbar.
Der Lieferumfang besteht aus dem Speicher selbst, 4x MC4-Verlängerungen, einem Werkzeug und einer Bedienungsanleitung.
Ja nach Lieferant wird ein MARSTEK Smartmeter mitgeliefert.
Im Inneren des MARSTEK B2500 verbirgt sich nicht nur ein 2.240Wh Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4) Akku (44,8V / 50.000mAh).
Der Hersteller gibt an, dass auch nach > 6.000 Ladezyklen die Speicherkapazität noch bei >80% liegen soll.
Die weiteren technischen Daten folgen weiter unten.
Gehäuse, Anschlüsse und LED-Anzeige
Auf der Vorderseite befindet sich die LED-Anzeige und auf der rechten Seite findest du den Ein- und Ausschalter.
Der Gesamte Speicher wird mit der Schutzart IP65 angegeben.
Die LED-Anzeigen auf der Vorderseite des Speichers zeigen dir den Status der W-LAN- und Bluetooth-Verbindung, Mögliche Fehler (LED-Warnanzeige) und den aktuellen Akkustand an.
Die häufigste Ursache für eine rot blinkende LED in der Mitte ist ein zu niedriger Ladestand. Das kann z.B. dann passieren, wenn der Speicher mehr entladen wurde als in der App als DOD festgelegt wurde.
DOD: Entladetiefe / Depth of Discharge (DoD)
Auf der Rückseite befinden sich zwei MC4-Paare als Eingang (unten) und zwei MC4-Paare als Ausgang (oben).
Auf der linken Seite des Speichers befinden sich die Buchsen zum Anschluss der Speichererweiterungen (MARSTEK P2500).
Montage des Speichers
Der MARSTEK B2500 lässt sich mit wenigen Handgriffen in nahezu jedes bestehenden Balkonkraftwerk integrieren, dazu wird der Speicher zwischen Solarmodule und Wechselrichter eingebaut.
Ich empfehle dir vor dem Auftrennen der MC4-Verbindungen die Solarmodule mit einer Decke abzudecken. So vermeidest du eventuell auftretende Lichtbögen. Gerade bei bifazialen Modulen liefert auch die Rückseite einiges an Leistung.
Auch den Schukostecker solltest du am besten vorher aus der Steckdose ausstecken.
Achte darauf, dass sich die Eingangsseite des Speichers unten und die Ausgangsseite des Speichers oben befindet.
Wichtig: Bei der Eingangsseite befinden sich die beiden Pluspole innen und bei der Ausgangsseite befinden sich die Pluspole außen (siehe Bild).
Schau dir gerne die Montage in meinem YouTube Video genauer an.
Technische Daten
Im Bild unten findest du die technischen Daten.
Die maximale PV-Eingangsleistung beträgt 500W je Eingang und die maximale Ausgangsleistung beträgt 400W je Ausgang.
Die maximale Eingangsspannung beträgt 59V.
Die MARSTEK - APP
Um den MARSTEK B2500 einrichten und nutzen zu können, wird die MARSTEK App benötigt. Diese muss aus dem Google „Play Store“ oder Apple „App Store „heruntergeladen werden.
Wie bei vielen anderen Apps auch muss hier zunächst ein Benutzerkonto angelegt werden. Ich empfehle dringend ein neues und sicheres Passwort zu wählen.
WICHTIG: Die MARSTEK App benötigt Zugriff auf W-LAN und Bluetooth.
Nachdem das Benutzerkonto eingerichtet ist, kann der Speicher z.B. über die Bluetooth-Verbindung des Smartphones oder die Handykamera (QR-Code) mit der MARSTEK App verbunden werden.
Ich nutze in meinem Fall die Bluetooth-Verbindung.
Sofern der Speicher noch nicht eingeschaltet ist (siehe LED-Anzeige), schalte ihn über den Ein-/Ausschalter auf der rechten Seite des Speichers ein. Wenn die LED-Anzeige grün leuchtet, kann es in der MARSTEK App weitergehen.
Um den Speicher zu verbinden oben rechts auf „Gerät hinzufügen“ tippen. Danach „Bluetooth hinzufügen“ auswählen und schon wird der Speicher nach wenigen Sekunden angezeigt. Den Speicher auswählen und einen Namen vergeben. In meinem Fall nenne ich den Speicher „Techniac B2500“.
Sollte die W-LAN Einrichtung nicht automatisch erscheinen, dann kannst du die Einrichtung entweder durch tippen auf das „W-LAN Symbol“ unten links oder das „Zahnrad“ oben rechts aufrufen.
Wenn die W-LAN-Verbindung erfolgreich hergestellt ist, wird das „W-LAN-Symbol“ (oben rechts) auf der Startseite grün.
Sollten die Tipps keinen Effekt haben, versuche es über den MARSTEK Support.
Nach der W-LAN Einrichtung wirst du zur Wechselrichterauswahl weitergeleitet. Wähle hier den Hersteller und das Modell aus. In meinem Fall wähle ich MARSTEK MST-MI0800 aus.
Sollte bei dir ein Firmwareupdate verfügbar sein, beachte unbedingt die Hinweise in der App. Es müssen sowohl die Eingangs- als auch die Ausgangsseite (MC4-Verbindungen) getrennt werden.
Die Startseite der App ist, wie bei allen bisher von mir getesteten MARSTEK Produkten, übersichtlich und selbsterklärend gestaltet.
Auch hier ist MARSTEK sehr bemüht die Übersetzungen und Beschreibungen in allen Sprachen verständlich zu gestalten. Mit jedem Update gab es bisher Anpassungen im Bereich der Übersetzungen und Übersichtlichkeit.
Im oberen Teil unter dem Punkt „Photovoltaik-Strom“ siehst du die aktuelle Leistung der PV-Module.
Darunter findest du die aktuelle „Ausgang(s)“–Leistung die an den Wechselrichter abgegeben wird und die bisherigen erzeugten kWh („Stromerzeugung“).
Rechts daneben findest du den aktuellen Akkustand in kWh und Prozent (%).
In meinem Fall ist die Speichererweiterung MARSTEK P2500 angeschlossen. Daher habe ich eine Akkukapazität von mehr als 2.240Wh.
Durch antippen der Punkte „Ausgang“ und „Stromerzeugung“ lassen sich die Tages-, Monats-, Jahres- und Gesamt-Statistik aufrufen (Siehe Bilder unten).
Über den Punkt Laden kannst du festlegen wie sich dein Speicher verhalten soll.
Bei „Laden vor dem Entladen“ wird der MARSTEK B2500 erst aufgeladen und wenn 100% erreicht ist, wird die Leistung direkt an den Wechselrichter abgegeben (Bypass).
Mit „Laden & Entladen gleichzeitig“ kann der Speicher geladen werden und gleichzeitig über die unter „Entladen“ eingestellten „Regeln“ entladen werden. Sollte die Entladeleistung höher sein als die Leistung der PV-Module, wird der Akku entladen.
Woher weiß der Speicher, wieviel Energie gerade benötigt wird?
Über den Punkt „Entladen“ kannst du festlegen, wie der Akku entladen werden soll.
Sofern du ein MARSTEK Smartmeter besitzt kannst du die „Selbstanpassung“ wählen. Dann wird nur soviel Leistung über die Steckdose in dein Hausnetz gegeben, wie dein Haushalt gerade benötigt.
Hinter den Kulissen wird auch an einer Shelly Integration gearbeitet. Wann diese kommt ist noch nicht klar.
Über den Punkt „Manueller Modus“ kannst du Zeitpläne hinterlegen, wann wieviel Leistung in deinen Haushalt abgegeben werden soll.
Egal welche Einstellung du nutzt, du musst oben recht mit „Okay“ speichern!
Über die „Startseite“ gelangst du über das „Zahnrad“ oben rechts in die Einstellungen.
Hier findest du neben den W-LAN-Einstellungen, der Wechselrichterauswahl u.v.m, auch die Möglichkeit dein MARSTEK Gerät mit anderen MARSTEK Nutzern zu teilen. Ich empfehle dir nur den Punkt „Nur-Ansicht-Berechtigung“ zu nutzen, damit niemand anderes „Adminzugang“ erhält.
Die Funktion des Teilens ist innerhalb einer Familie oder WG ganz praktisch. 😉
Gerne kannst du deinen Speicher auch mit mir teilen: info(at)techniac.de
Über die Einstellung „DOD“ kannst du einstellen wieviel Prozent du aus dem Akku entnehmen (Entladungskapazität) möchtest und wieviel Reservekapazität im Akku verbleiben soll.
Meine Testergebnisse
Während des Tests habe ich den Akku mehrfach auf 100% geladen und danach mit verschiedenen Leistungen entladen (siehe Bild).
Dabei habe ich die Energiemenge, die der Akku abgegeben hat, mit einem myStrom Zwischenstecker gemessen.
Im Schnitt 1,81kWh aus dem Akku entnehmen. Das sind ca. 81% der vom Hersteller angegeben Speicherkapazität (2.240Wh).
Gründe für die Differenz gegenüber der angegebenen Akkukapazität (2.560Wh) sind u.a. der integrierte Tiefentladungsschutz und die Umwandlungsverluste des Wechselrichters.
Die eingestellten Zeitpläne haben gut funktioniert. Die Selbstanpassung konnte ich nicht testen, da mit kein MARSTEK Smartmeter zur Verfügung stand. Ich bin auf die Shelly Integration gespannt.
Mein Fazit:
- Einfache Verbindung per Bluetooth – Leichte Umsetzbarkeit beim Endkunden.
- Übersichtliche Startseite mit allen wichtigen Informationen
- Einsetzbar bei 99% aller Balkonkraftwerke
- Durch Schutzart IP65 auch Aufstellung im Freien möglich (Temperaturen beachten)
- Leichte Möglichkeit der Speichererweiterung (MARSTEK P2500)
- Mehr Verkabelungsaufwand, daher höheres Fehlerpotential für falschen Anschluss der MC4-Stecker
- Höherer Platzbedarf, da Erweiterung nicht stapelbar
- Keine Tragegriffe am Gehäuse und das trotzt des hohen Gewicht von ca. 20kg.
- Kein Datenexport z.B. als CSV-Datei möglich.
- Keine Weboberfläche, daher nur für Kunden mit Smartphone nutzbar.
- Keine offenen Schnittstellen für SmartHome Systeme wie Home Assistant oder iobroker
Icons stammen von Icons8 (Link)
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