MARSTEK Jupiter C - All in One
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir eine All-in-One Lösung für Balkonkraftwerke vorstellen.
Diese Lösung ist besonders geeignet, wenn du deinen 600VA (600W) Wechselrichter gegen einen 800VA (800W) Wechselrichter tauschen möchtest oder über die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes nachdenkst. Mehr dazu im Blogbeitrag.
Hinweis: Bei dem hier gezeigten Bildmaterial handelt es sich um ein Vorserienmodell, das spätere Verkaufsprodukt kann von den Abbildungen abweichen.
Der MARSTEK Jupiter C ist mit seinen fast 35kg kein Leichtgewicht, daher empfehle ich auf jeden Fall den Speicher zu zweit auszupacken und aufzustellen.
Wenn man sich das Innere des Jupiter C ansieht, wird aber auch klar, warum er dieses Gewicht hat. Im Inneren verbirgt sich nicht nur ein 2.560Wh Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4) Akku, sondern auch ein 800VA (800W) Wechselrichter.
Der Hersteller gibt an, dass auch nach > 6.000 Ladezyklen die Speicherkapazität noch bei >80% liegen soll.
Auf der Vorderseite befindet sich ein kleines Touchdisplay. Hier lassen sich die aktuellen Leistungswerte ablesen und ein paar Grundeinstellungen vornehmen.
Auf der Rückseite des Jupiter C finden wir vier MC4-Paare (4x PV-Input) an die jeweils ein Solarmodul mit max. 500Wp angeschlossen werden kann, eine Buchse für die W-LAN Antenne, eine RS485 Schnittstelle, sowie den Netzanschluss (Grid) und denEin-/Ausschalter.
Die maximale Gesamtanschlussleistung PV beträgt 2.000Wp. (Siehe Bild)
Die PV-Eingangsspannung darf maximal 60V und der Eingangsstrom 14,5A betragen.
Laut Hersteller haben die Verbauten MPP-Tracker einen Wirkungsgrad von 99,8%.
Schutzart des Gehäuse wird mit IP65 angegeben. Damit kann der Speicher auch draußen stehen. Während meines Tests stand der MARSTEK Jupiter C auf dem Balkon.
Hinweis:
Wenn du nicht weißt, was ein MPPT ist, dann schau mal Hier vorbei.
Die technischen Daten habe ich in einer Tabelle zusammengefasst (siehe unten).
Alle Angaben ohne Gewähr.
Die Außenmaße sind: Höhe: 47,5 cm, Breite: 35,5 cm, Tiefe: 23,5 cm.
Mit angeschlossenen Leitungen beträgt die Tiefe ca. 30cm.
Die MARSTEK - APP
Um den MARSTEK Jupiter C einrichten und nutzen zu können, wird die MARSTEK App benötigt. Diese muss aus dem Google „Play Store“ oder Apple „App Store „heruntergeladen werden.
Wie bei vielen anderen Apps auch muss hier zunächst ein Benutzerkonto angelegt werden. Ich empfehle dringend ein neues und sicheres Passwort zu wählen.
WICHTIG: Die MARSTEK App benötigt Zugriff auf W-LAN und Bluetooth.
Nachdem das Benutzerkonto eingerichtet ist, kann der Speicher z.B. über die Bluetooth-Verbindung des Smartphones oder die Handykamera (QR-Code) mit der MARSTEK App verbunden werden.
Ich nutze in meinem Fall die Bluetooth-Verbindung.
Um den Speicher zu verbinden oben rechts auf „Gerät hinzufügen“ tippen. Danach „Bluetooth hinzufügen“ auswählen und schon wird der Speicher nach wenigen Sekunden angezeigt. Den Speicher auswählen und einen Namen vergeben. In meinem Fall nenne ich den Speicher „Techniac Jupiter C“.
Sollte die W-LAN Einrichtung nicht automatisch erscheinen, dann kannst du die Einrichtung entweder durch tippen auf das „W-LAN Symbol“ unten links oder das „Zahnrad“ oben rechts aufrufen.
Wenn die W-LAN-Verbindung erfolgreich hergestellt ist, wird das „W-LAN-Symbol“ grün.
Über das „Zahnrad“ lassen sich die Einstellungen (siehe oben) aufrufen.
Bei meinem Vorserienmodell des Jupiter C kann hier u.a. das W-LAN und die Sprache eingestellt werden.
Über den Punkt „Gerät teilen“, kannst du einem anderen MARSTEK-Benutzerkonto z.B. Lesenden Zugriff auf dein MARSTEK-System geben. Achte darauf nur die linke Einstellung zu verwenden, damit du nicht deinen „Admin-Zugang“ verlierst (siehe rechts).
Sollte dir beim vorletzten Punkt ein Firmwareupdate vorgeschlagen werden, dann befolge unbedingt die Vorgaben der App, damit dein Speicher keinen Schaden nimmt.
Sollte ein Firmwareupdate schief laufen, wende dich an deinen Verkäufer oder direkt an den MARSTEK Support.
Beispiele für solche Meldungen sind links abgebildet.
Woher weiß der Speicher, wieviel Energie gerade benötigt wird?
Die einfachste, allerdings auch statische Lösung, wäre der sogenannte „Manuelle Modus“ (siehe rechts).
Hier kannst du über Zeitpläne einstellen, wieviel Energie zu welcher Zeit in die Steckdose bzw. deinen Haushalt abgegeben werden soll.
Eine komfortablere Lösung kann mit dem MARSTEK Smartmeter (CT001) umgesetzt werden (siehe unten).
Mehr Infos zum Smartmeter in meinem YouTube Video.
Das MARSTEK Smartmeter ist in meinem Fall teil des Lieferumfangs.
Es kann genauso wie der Speicher (z.B. per Bluetooth) in die App eingebunden werden.
Auch die Einrichtung des W-LANs erfolgt wie beim Speicher (z.B. über das Zahnrad).
Leider unterstützt die Firmware meines Vorserienmodells das Smartmeter noch nicht.
Die spätere Verkaufsversion wird das Smartmeter voraussichtlich einbinden können.
Um das Smartmeter nutzen zu können, muss auf der App-Seite des Speichers die sogenannte „Selbstanpassung“ ausgewählt werden.
Danach sollte der Jupiter C nur noch soviel Energie in dein Stromnetz leiten, wie dein Haushalt gerade benötigt.
Wie schon erwähnt, kann die Firmware auf dem Vorserienmodell keine automatische Anpassung vornehmen. Es soll allerdings mit einem Firmwareupdate möglich sein. Leider kann dieses Update auf das Vorserienmodell nicht installiert werden.
Da ich den Speicher nach meinem Test zurückgeben muss, werde ich diese Funktion nicht mehr testen können.
Meine Testergebnisse
Zunächst habe ich den Akku mehrfach auf 100% geladen und danach mit 800W entladen.
Dabei habe ich die Energiemenge, die der Akku abgegeben hat, gemessen.
Im Schnitt 2,1kWh aus dem Akku entnehmen. Das sind ca. 82% der vom Hersteller angegeben Speicherkapazität (2.560Wh).
Gründe für die Differenz gegenüber der angegebenen Akkukapazität (2.560Wh) sind u.a. der integrierte Tiefentladungsschutz und die Umwandlungsverluste des Wechselrichters.
Während des Testzeitraums ist der Jupiter C nicht heiß geworden und ist zuverlässig durchgelaufen.
Der eingestellte Zeitplan hat gut funktioniert. Wenn jetzt noch die Selbstanpassung funktioniert, bin ich zufrieden.
Mein Fazit:
- Einfache Verbindung per Bluetooth – Leichte Umsetzbarkeit beim Endkunden.
- Übersichtliche Startseite mit allen wichtigen Informationen
- Weniger Kabel im Vergleich zu anderen Speicher-Systemen
- Kein Vertauschen der Ein- und Ausgangsseite möglich, da nur ein Schukostecker am Ausgang vorhanden ist.
- Keine Tragegriffe am Gehäuse und das trotzt des hohen Gewicht von fast 35kg.
- Kein Datenexport z.B. als CSV-Datei möglich.
- Keine Weboberfläche, daher nur für Kunden mit Smartphone nutzbar.
- Keine offenen Schnittstellen für SmartHome Systeme wie Home Assistant oder iobroker
Icons stammen von Icons8 (Link)
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